Caspar und Patricia trauen sich an das schwierige Thema „Strafen“ – ein Themenwunsch eines Hörers. So richtig wohl ist den beiden nicht, denn eigentlich möchten beide grundsätzlich ohne Strafen auskommen.
Der gesellschaftliche Rahmen in Sachen Strafen hat sich drastisch geändert
Diese Folge ist der Versuch sich über das Thema „Strafen“ zu unterhalten. Caspar und Patricia starten in der eigenen Kindheit, in der es sowohl in den eigenen vier Wänden als auch im Umfeld durchaus üblich war, Kindern mal einen Klaps oder eine Ohrfeige zu geben. Was heute undenkbar erscheint, war damals irgendwie normal.
Tatsächlich war das in den 70ern und 80ern auch noch gar nicht gesetzlich verboten:
Körperliche Züchtigung und Strafe wird in Deutschland erst im Jahr 2000 (durch eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB)) ersatzlos abgeschafft: durch die Verschärfung des § 1631 BGB (Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung) haben Kinder das ausdrückliche „Recht auf gewaltfreie Erziehung“: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
Quelle: Wikipedia
So oder so: beide Eltern wollen Strafen in jeder Form unbedingt vermeiden. Dennoch gibt es Situationen, in denen es manchmal schwierig wird und irgendeine Art Korrektiv nötig erscheint.
Aber wie geht es ohne Strafen?
Caspar und Patricia versuchen beide, ihren Kindern klar zu machen: Je mehr Streitereien, Geschrei und Chaos, desto weniger Kraft hat man als Erwachsener und das zieht eben manchmal nach sich, dass man geplante Ausflüge und ähnliches nicht machen kann. Auch kennen beide das erschreckende Gefühl so wütend zu sein, dass man befürchtet die Kontrolle über sich zu verlieren. In diesem worst case hilft es, sich selbst aus der Situation zu nehmen.
Die eine erleuchtende Lösung, wie man sinnvoll mit Stress, Geschwisterstreit und einer ausgedehnten Autonomiephase umgeht, kennen beide nicht. Vielleicht gibt es manchmal keine richtig befriedigende und gute Lösung?
Die beiden sprechen diesmal über:
- schwachsinnige Drohungen und „Ich zähle jetzt bis drei!“
- laut werden/schreien
- eigene Hilflosigkeit
- Entschuldigen
- Entspannungsrituale
Speziell in dieser Folge interessieren sich die beiden für die Erfahrungen und Tipps ihrer Hörerinnen und Hörer:
Kommt ihr besser klar? Habt ihr Tipps?
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Ich tue mich auch schwer mit Strafen und bisher klappt unser Alltag auch ganz gut ohne (Kind 1 wird bald 6, Kind 2 ist noch im Säuglingsalter).
Was wir allerdings schon versuchen durchzusetzen sind Konsequenzen für bestimmte Verhaltensweisen. Wenn beispielsweise das Baby im Wohnzimmer eingeschlafen ist, muss die Große dort eben mal kurz leise sein oder woanders spielen. Wenn das auch nach mehrmaligem Ermahnen nicht klappt, schicken wir sie dann beispielsweise in ihr Zimmer, bis sie sich wieder etwas abgeregt hat. Oder wenn trotz Vorschulalter und schon einigen Gesprächen dazu mal wieder irgendein (eindeutig also solcher erkennbarer) Müll von der Straße aufgehoben wird, darf sie den dann bis zum nächsten Mülleimer tragen und nicht einfach wieder fallen lassen.
Solche Situationen sind aber selten, meistens genügt die entsprechende Ankündigung einer Konsequenz. Manchmal muss man so etwas aber wohl auch durchsetzen, auch wenn es meistens für alle Parteien gleichermaßen nervig ist.
Höre gerade die Episode zum Thema Strafen und musste so herrlich lachen bei der Vorstellung, wie du, Caspar, dich quasi im Badezimmer „versteckst“ und dich auf dem Badezimmerboden legst um kurz zu verschnaufen:-) ….und vor dem Rausgehen die Spülung drückst :-D…..so herrlch verrückt, aber hilfreich! Vielen Dank dafür!!!