Patricia und Caspar reden anlässlich des Schulstarts über ihre Erfahrungen mit der Organisation in und um die Schule.
Die Beschaffung von Büchern, Materialien, Sammelaktionen für Geld, E-Mails (elektronisch und gedruckt), Krankschreibungen, Vertretungsplänen und nicht endgültig verschwinden wollenden Muttihefte bilden den Hintergrund für das Gespräch. Mit derzeit insgesamt fünf Kindern an vier Schulen und einigen Schulwechseln in den letzten Jahren haben sich so einige Anekdoten angesammelt, die ein wenig strukturiert werden, um für eine hoffentlich für alle Beteiligten in Zukunft entspanntere Zeit zu plädieren.
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Veröffentlicht am 10.10.2022.
Die Formulierung „Muttiheft“ ist halt komplett von einem kleinen Kind aus gedacht.
Ein „Muttiheft“ ist für eine ErstklässlerIn unter den vielen neuen Heften und Büchern, die es jetzt überblicken muss, viel leichter und vor allem emotionaler identifizierbar als ein „Mitteilungsheft“.
Mit diesem Blick finde ich die Formulierung wirklich schön.
Ein Mutti-und Vatiheft“ oder ein „Mama-und Papaheft“ passen da natürlich auch!!!
LG !
Einfach den Kids iPads geben, da sind alle erdenklichen liniaturen und Stiftformen drin abgebildet.
Hallo, ich bin Deutsche und wohne in den Niederlanden. Mein Kind geht auf eine niederlaendische Grundschule. Hier laeuft eigentlich alle Kommunikation mit der Schule ueber eine App (https://www.schoudercom.nl/m, sorry, alles auf Niederlaendisch). So kenne ich das auch schon vom niederlaendischen Kindergarten, da hatten wir auch eine App (https://konnect.nl/). Ich kenne mich jetzt nur mit einem Kindergarten und einer Schule aus, aber wenn ich mit meinen Kollegen rede, habe ich den Eindruck dass viele Organisationen von einer App Gebrauch machen. Ich finde es sehr praktisch. Man kann Nachrichten verschicken und lesen, das Kind abmelden etc.
Danke fuer die interessante Folge! Jetzt ist mir erst bewusst, wie gut es bei uns eigentlich laeuft mit der Schulkommunikation.
Das klingt wirklich sehr gut!
Gibts in Bayern auch. Nennt sich bei uns Schulmanager und man kann sogar Zahlungen darüber abwickeln. Also nicht mehr Anfang des Schuljahres 43,67€ auf 3 Umschläge verteilt und genau abgezählt abgeben, sondern einfach überweisen (die App generiert sogar nen QR-Code und als Lehrer*in ist das auch simpel zu überblicken wer noch nicht gezahlt hat).
Hier mal „Senf dazu“ aus der Perspektive einer noch jungen Lehrerin (hier Baden-Württemberg):
Ihr habt in vielen Punkten so recht. Es KÖNNTE so vieles so viel einfacher und vereinheitlicht sein.
Gerne würde ich (und habe ich auch schon) Arbeitsmaterial und vor allem meine Material-Sonderwünsche im Klassensatz (und dadurch günstiger) für die Schüler*innen bestellen. Da die Schulstruktur für solche Dinge kein Bankkonto und Etat vorsieht, muss ich hierfür mein privates Geld vorstrecken und den Eltern danach mühsam hinterherrennen. Und ja, für mich bedeutet eine Großbestellung mehr Arbeitszeit als nur eine Liste zu tippen und rauszugeben. Zeit, die an anderer Stelle dann wieder fehlt.
Auch Geld einsammeln für Klassenkasse, Ausflug etc. geht nur in bar, da ich sonst mein eigenes Paypal- und/oder Bankkonto dafür angeben müsste, was ich nicht will und auch gar nicht einsehe.
Ich meine, welche Firma verlangt das von ihren Mitarbeiter*innen?
Für die Entwicklung schuleinheitlicher Leitlinien zur Kommunikation etc. ist schlichtweg keine Arbeitszeit und auch kein Fachpersonal vorgesehen. Pädagogische Tage, Fortbildungen, Schulentwicklungsgruppen etc. sollen sich vorrangig pädagogisch-didaktischen Themen widmen. „Medien“ sind da zwar immer irgendwo mit drin, aber mehr auf den Unterricht bezogen. Für die Weiterentwicklung der organisatorischen Strukturen fehlt uns die Ausbildung und wir bekommen dafür auch keine Unterstützung durch Verwaltungs-Fachpersonal, das mit uns entsprechende Strukturen entwickelt. Und dann gibt es ja überall die „alteingesessenen“ Kolleg*innen, die sich oftmals weigern, „sowas“ auf ihre alten Tage überhaupt noch anzufangen.
Jede Lehrkraft, die in den von euch angesprochenen Punkten gut organisiert ist, hat sich dieses Wissen und die Strukturen hauptsächlich in ihrer Freizeit (z.B. über die Insta- und Twitter-Lehrerbubble) oder auch in schulfernen Bereichen (ich zum Beispiel durch die Vorstandsarbeit im Musikverein) angeeignet. Um nur Beispiele zu nennen: digitale Aufgabenliste, Vorlagen für Besprechungsprotokolle, Leitung/Moderation von Besprechungen usw.
Das ganze Thema frustriert also nicht nur euch Eltern, sondern auch viele Lehrkräfte.
Verständlich und auch wirklich seltsam, dass dafür kein Platz eingeräumt wird.
Unser Kind geht in die erste Klasse einer privaten Schule. Wir haben eine kurze Liste mit benötigten Materialien bekommen, den Rest (Bücher, Hefte) hat die Schule besorgt. Die Kommunikation zwischen Lehrer:innen und Eltern läuft über die App Sdui, was super klappt. Wir kriegen vergleichsweise viel mit (Wochenberichte, Fotos von Ausflügen) und kriegen auch schnell Antworten auf Fragen. Krankmeldung per one-click-Lösung. Die Klagen einiger Eltern, die bestimmte Chat-Komfort-Funktionen vermissen, die sie von Whatsapp etc. kennen, sind ja lächerlich im Vergleich zu dem Grauen, das ihr hier schildert. Danke für diesen Einblick!
Unsere Schule benutzt das Tool Elternportal. Dort gibt es: Elternbriefe, den Stundenplan, den Vertretungsplan, Termine, auch von Arbeiten, darüber laufen Krankmeldungen, es kann mit einzelnen Lehrkräften kommuniziert werden. Nur manchmal müssen noch Zettel ausgedruckt und ausgefüllt abgegeben werden. Kleine Geldbeträge werden vom Konto abgebucht. Ab der 8. Klasse ist digitale Heftführung und die Verwendung von eBooks erlaubt. Wir sind damit sehr zufrieden!
Korrektur: es gibt IPad-Klassen, die haben ab der 5. Klasse eBooks.
Ergänzung zum Vertretungsplan: Vormittags fallen nie Stunden aus, sondern werden immer vertreten. Nur Nachmittagsunterricht kann ausfallen.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum Schulbücher nicht gleich mit Umschlägen geliefert werden / ein standardisiertes Format haben, für das leicht Umschläge zu kaufen sind / bei Leihbüchern nicht Umschläge dranbleiben dürfen, wenn sie wieder abgegeben werden. Schulbücher einschlagen ist bei uns die mit Abstand unbeliebteste Aufgabe im August – alle Jahre wieder.
Die Situation am Schuljahresbeginn alle Materialien und Bücher für 3 Kinder an derzeit 3 Schulen zu besorgen ist jedes Mal eine Herausforderung! Genau wie geschildert fühle ich mich auch immer komplett überwältigt, obwohl ich mich grundsätzlich für gut organisiert halte.
Der lokale Schreibwarenhändler hat das Problem erkannt und bietet an, abgegebene Listen von Materialien und Schulbüchern zur Abholung zusammenzustellen. Leider ist die Abholung dann mit langen Schlangen verbunden, kostet also wieder viel Zeit.
Was wirklich in den Wahnsinn treibt, sind bei weiterführenden Schulen häufig individuell in jeder jeweils ersten Stunde des Schuljahres geäußerte Materialforderungen. Hier vermisse ich die Listen der Grundschulen schmerzlich. Es wäre großartig, diese Informationen direkt zum oder vor dem ersten Schultag (In den meisten Fällen greifen die Fachlehrer ja sicher auf bewährte Materialien zurück.) gern auch über die in einigen Schulen vorhandenen Kommunikationsplattform (z.B, iServ oder Untis) zu bekommen.
Hier aber noch ein paar positive Erfahrungen:
+ Die Schulbuch- und Arbeitsheftliste wird in einem Fall glücklicherweise elektronisch (in Word, aber geschenkt) zur Verfügung gestellt, damit nicht ISBN in Reihe vom Zettel abgetippt werden müssen, sondern per copy/paste beim lokalen oder Online-Buchhandel bestellt werden können.
+ Das Kopier- und Materialgeld kann in der Regel Anfang des Schuljahres überwiesen werden.
+ Gerade mit jungen Lehrer*innen klappt die direkte Kommunikation per E-Mail oder Schul-Kommunikationsplattform sehr gut. Es scheinen immer mehr zu werden. 🙂
Die Folge ist nun schon länger her, ich habe sie aber jetzt erst gehört und mich gefreut, dass wir es mit „unserer“ Schule (unser Ältester wird in wenigen Wochen eingeschult) offenbar so gut getroffen haben. Beispiel Materialien: Beim vorbereitenden Elternabend gab es die Möglichkeit, sich über einen lokalen Schreibwarenladen an einer Sammelbestellung zu beteiligen. Alles: Bücher, Hefte, Stifte, Lineal, … Es gab außerdem gut 10% Rabatt. Ich fand das eine tolle Lösung: ich hab keinen Stress mit den Besorgungen, spare etwas Geld und unterstütze den lokalen Einzelhandel.
Auch in Sachen Kommunikation schien das unkompliziert, soweit es bisher ersichtlich ist. Krankmelden per E-Mail ist beispielsweise ausdrücklich erwünscht.
Danke für die interessante Folge und viele Grüße!